Keine Periimplantitis nach 9 Jahren

Erste Langzeitstudie zu zweiteiligen Zirkonoxidimplantaten

Ein Meilenstein: Die erste Langzeitstudie zu zweiteiligen Zirkonoxidimplantaten wurde veröffentlicht. Die unabhängige prospektive Studie der Universität Düsseldorf untersuchte über einen Zeitraum von 9 Jahren integrierte zweiteilige Patent™ Implantate (Zircon Medical Management AG; ehemals ZV3 – Zircon Vision GmbH).[1] Die Ergebnisse sind bahnbrechend und schließen eine fundamentale Forschungslücke.

Abb. 1: Marco Waldner, CEO von Zircon Medical (links), stellte die Ergebnisse der unabhängigen 9-Jahresstudie gemeinsam mit Patent™ Anwender und Implantatspezialist Prof. Dr. Marcel Wainwright auf der IDS 2023 in Köln vor.


Die Ergebnisse nach 9 Jahren:

Keine Periimplantitis wurde gefunden
• Eine hohe Überlebensrate wurde dokumentiert 
• Die Weichgewebe waren gesund (bleeding on probing (BOP): 12.9%)
Keine Implantatfrakturen were reported 
• Plaque indices (PI), pocket depths (PD), and bleeding on probing (BOP) were stable at the 2- and the 9-year follow-ups
Clinical improvements of the soft tissues were observed (Fig. 2 on the right: Soft-tissue creep from baseline to 9-year follow-up)

Fazit: Die Studie bestätigt das Patent™ Implantat als vorhersagbare Langzeitlösung, da es in der Lage ist, die Gesundheit und Stabilität der Hart- und Weichgewebe über einen langen Zeitraum hinweg zu erhalten.

Die Bedeutung der 9-Jahresstudie für den Implantaterfolg

Bisher hat es keinerlei Langzeitbeobachtungen zu zweiteiligen Zirkonoxidimplantaten gegeben. Die derzeit am Markt erhältlichen Implantatsysteme werden im Allgemeinen immer seltener durch Langzeitstudien untersucht. Die vorhandenen Studien beschränken sich dabei oftmals auf Beobachtungszeiträume von maximal fünf Jahren. Einerseits sind die meisten der bereits wissenschaftlich langzeitgetesteten Systeme gar nicht mehr am Markt. Andererseits schreitet die Einführung neuer Produktlinien derart schnell voran, dass eine wissenschaftliche Auswertung über längere Zeiträume nahezu unmöglich ist.[2] Beunruhigend ist dies deshalb, da die Prävalenz biologischer Komplikationen wie Perimukositis und Periimplantitis mit der Zeit zunimmt.[3, 4] Eine unkontrollierte Periimplantitis kann zu Infektionen im Mundraum führen, die wiederum das Immunsystem belasten und das Risiko für die Entstehung von anderen Krankheiten erhöhen können. Studien haben gezeigt, dass es möglicherweise eine Verbindung zwischen unbehandelter Periimplantitis und chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Autoimmunerkrankungen und Immundefekten wie Morbus Crohn und rheumatischen Erkrankungen gibt.[5-7] 

Anders die Ergebnisse der wegweisenden 9-Jahresstudie, die Behandelnden wie Patienten eine entscheidende Erkenntnis liefert: 

Langfristige Mundgesundheit ist mit dem richtigen Implantatsystem auf vorhersagbare Weise erreichbar.


Prof. Dr. Jürgen Becker, Studienleiter und Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, zu den Ergebnissen: „Mit der 9-Jahres-Beobachtung von zweiteiligen Zirkonoxidimplantaten schließen wir eine essenzielle Forschungslücke!“


Thomas Zeltner, Chairman der WHO Foundation, sagte anlässlich einer Veranstaltung zur Vorstellung der Studienergebnisse: „Die Mundhöhle ist ein entscheidender Schlüssel zur Allgemeingesundheit, Lebensqualität und einem gesunden Älterwerden. Das Saumepithel ist sozusagen die Achillesferse des menschlichen Körpers: Orale Entzündungen sind mit chronischen Erkrankungen wie Rheuma oder Autoimmunkrankheiten assoziiert. Prävention ist die beste Art der Behandlung: Deshalb müssen wir gerade Parodontitis und Periimplantitis wirksam begegnen. Dass das bei Implantaten nachhaltig möglich ist, zeigen die vorgelegten Ergebnisse.“

Referenzen
1. Brunello G, Rauch N, Becker K, Hakimi AR, Schwarz F, Becker J (2022) Two-piece zirconia implants in the posterior mandible and maxilla: A cohort study with a follow-up period of 9 years. Clinical Oral Implants Research; 33 (12): 1233–1244. DOI: 10.1111/clr.14005
2. Thiem DGE, Stephan D, Kniha K, Kohal RJ, Röhling S, Spies BC, Stimmelmayr M, Grötz KA (2022) German S3 guideline on the use of dental ceramic implants. Int J Implant Dent.;8(1):43. DOI: 10.1186/s40729-022-00445-z
3. Derks J, Tomasi C (2015) Peri-implant health and disease. A systemic review of current epidemiology. Journal of Clinical Periodontology; 42 (16): 158–171. DOI: 10.1111/jcpe.12334
4. Renvert S, Lindahl C, Persson GR (2018) Occurrence of cases with peri-implant mucositis or peri-implantitis in a 21–26 years follow-up study. Journal of Clinical Periodontology, 45 (2): 233–240. DOI: 10.1111/jcpe.12822
5. Naujokat, H (2022) Zahnimplantate bei Diabetes mellitus. S3-Leitlinie (Langfassung), Version 2.0. DGI & DGZMK: Hannover, Düsseldorf. AWMF register: 083-025.
6. Grötz, KA, Duttenhoefer, F, Füssinger, MA, Boeker, M, Beckmann, Y (2019) Dentale Implantate bei Patienten mit Immundefizienz. S3-Leitlinie (Langversion). DGI & DGZMK: Hannover, Düsseldorf. AWMF register: 083-034.
7. Jackowski, J (2018) Zur Problematik oraler Implantate bei rheumatischen Erkrankungen. Available under: https://www.quintessence-publishing.com/deu/en/news/zahnmedizin/implantologie/zur-problematik-oraler-implantate-bei-rheumatischen-erkrankungen

Neue Studie belegt hervorragende Knocheneinheilung des Patent™ Implantats
Neu publiziert: Die präklinische Studie von Dr. Glauser und Dr. Schüpbach